Freitag, 29. Juli 2011

Sailing in den Whitsunday Islands

Der letzte Trip in Australien ging nach Airlie Beach, ein kleiner Bagpacker-Ort auf dem Festland vor den Whitsunday Islands zusammen mit Joe, Antonia, Sayo und Katia. Von dort aus sind wir aufgebrochen auf eine 3-tägige Segeltour auf dem Catamaran Tongarra zusammen mit ca. 20 anderen Bagpackern.
Auf dem Trip sind wir 2mal schnorcheln gegangen und haben einen Stop am Whithaven Beach gemacht, einer der schönsten Strände der Welt. Offiziell sind die Gewässer um die Whitsundays relativ gefährlich zum schwimmen, da hier gefährliche und teilweise tödliche Quallen vorkommen, wie z.B. Irukandji und Box Jellyfish. Deshalb wird empfohlen nur mit sog. Stinger suits ins Wasser zu gehen (im Prinzip Ganzkörper-Neoprenanzüge). Im Winter ist das Vorkommen dieser Quallen allerdings geringer als im Sommer, so dass wir keine gefährlichen Quallen angetroffen haben. Trotzdem konnte wir einige andere Tiere beobachten, wie z.B. Delphine, Wale, Schildkröten und Manta Rays beobachten.

Donnerstag, 28. Juli 2011

Alice Springs to Adelaide: Outback pur

Alice Springs nach Adelaide in 5 Tagen. Das sind ca. 2000 km durchs australische Outback. Start der Tour war in Alice Springs, ein kleines Kaff ziemlich genau in der Mitte von Australien. Der Flug dorthin über Cairns hat stolze 600AUD gekostet... Wur waren 11 internationale Studenten auf der Tour. Chris aus Canada und Thomas aus Deutschland, die ich beide aus Brisbane kannte und noch 8 weitere Studenten aus Frankreich, Italien, Japan, Südkorea, China und Estland. Superinteressante Mischung.

Am 1. Tag war Ayers Rock angesagt. Im Prinzip nur ein riesiger Stein mitten in Australien. Der Wanderweg um den Rock ist 10 km land. V.a. bei Sonnenuntergang oder -aufgang wird der Rock schön beleuchtet und hebt sich als roter Riese vom blauem Himmel ab. Außerdem ist der Uluru eine heilige Stätte in der Kultur der Aborigines. Leider kann der Rock nicht mehr wirklich als heilige Stätte für Zeremonien genutzt werden (im Gegensatz zu früher). Als die Europäer in Australien eingefallen sind und den Aborigines ihr Land weggenommen haben, hat man in den 80er Jahren versucht, die ganze Sache wieder gerade zu biegen und hat 1985 das Gebiet des Ayers Rock den ansässigen Aborigines zurückgegeben. Der Clou war allerdings, dass sich die Aborigines dazu verpflichten mussten, das Gebiet für die nächsten 99 Jahre and das australische government zu leasen. Effektiv hat sich also nichts geändert.

Die Nächte auf unserer Tour haben wir unter freiem Himmel am Lagerfeuer verbracht, das im Prinzip aus ausgerissenen Bäumen bestand die wir mit Diesel angezündet haben (Umweltschutz adé). Bei bis zu -2 Grad und Frost haben wir uns dick eingepackt in 2 Schlafsäcken, Swag, Mütze und Schal. Beim Einschlafen den Sternenhimmel zu beobachten war allerdings trotz der Schweinekälte ein super Gefühl. Aufgrund einer Mäuseplage wurden nachts oft von Mäusen heimgesucht, die über unsere Swags gekrabbelt sind... nichts für schwache Nerven.

Weitere Stationen waren Kata Tjuta mit dem Valley of winds, Kings Canyon, der längste Zaun der Welt und Coober Pedy. Nach 5 Tagen Bustour sind wir in Adelaide angekommen, wo wir am nächsten Tag noch eine kleine Weintour um umliegenden Barossa Valley gemacht haben.

Dienstag, 19. Juli 2011

Winterurlaub auf Fiji

Fiji: für mich als Deutschen nur bekannt als weit entferntes, unerreichbares Urlaubsziel. Für Australier hingegen ist Fiji ein sehr beliebtes, nahes und erreichbares Urlaubsziel. Ein paar Stunden Flug und man landet auf dem internationalen Flughafen in Nadi auf einer Insel mitten im Pazifik, wo selbst im tiefsten Winter sommerlich warme Temperaturen herrschen und die Sonne scheint. Nicht jeden Tag, aber fast jeden Tag.



Unser erster Eindruck von Fiji: Nadi stinkt. Umweltschutz, u.ä. wird hier nicht wirklich groß geschrieben und aus unerfindlichen Gründen wabert durch die Stadt eine Rauchwolke, so als ob an jeder Straßenecke ein Haufen alter Gummireifen verbrannt wird... Gut, dass wir nur die erste Nacht hier verbracht haben.

Am nächsten Tag ging es dann los auf unseren island hopping trip. Die Fähre hat uns Richtung Yasawa Islands, eine Inselgruppe nördlich der Hauptinsel gebracht. Erster Stop nach 3 Stunden Fahrt: Korovou Resort. Ein kleines Resort auf einer kleinen Insel, das von den locals gemanagt wird. Dort hatten wir unser eigenes Beachhaus ca. 3m vom Strand und 10m vom Meer entfernt mit Hängematte direkt vor der Haustür. SUPER! Leider war das Wetter nicht soooo gut... In der 2. Nacht brach ein riesiges Unwetter über die kleine Insel herein und wir mussten um unser Leben fürchten!! Naja, ganz so schlimm war es nicht... Trotz schlechten Wetters haben wir uns die gute Laune nicht verderben lassen und sind schnorcheln gegangen. Man musste ein Stück rausschwimmen, aber weiter draußen konnte man wunderschöne Korallen und Fische bewundern.



Nach 2 Nächten ging es dann weiter auf die nächste Insel: Waya Lailai. Hier war ein bisschen mehr Action angesagt. Wir haben einen kleinen Schnorchelausflug zum Riff gemacht und sind dort mit Haien geschwommen. Wir sind haben einen Sunsetwalk zum höchsten Punkt der Insel gemacht. Hier hat sich dann das erste Mal die sog. Fiji-Time bemerkbar gemacht. Die Fijianer nehmen es mit Uhrzeiten nicht ganz so genau wie wir Deutschen und sehen alles ein wenig entspannter als wir. Das hatte allerdings zur Folge, dass unser Tourguide auf dem Sunsetwalk ein wenig zu spät zum Rückzug geblasen hat, als es so langsam dunkel wurde. Der Rückweg den Berg hinunter mussten wir also in vollkommener Dunkelheit bewältigen, was v.a. mit Flipflops mehr schlecht als recht funktionierte. Allerdings haben alle Tourmitglieder überlebt und wir sind sogar noch fast pünktlich zum Dinner im Resort wieder angekommen.
Ein weiteres Highlight waren die Bulaboys, eine kleine Tanzgruppe bestehend aus eingeölten Männern aus dem Dorf, die eine mehr oder weniger improvisierte Tanzeinlage zu Bula-Musik aus scheppernden Lautsprechern vorgeführt haben. Das ganze war eher nicht Broadway-tauglich aber dennoch lustig mit anzusehen. Anschließend haben uns die locals auf eine Tasse Kava eingeladen, eine fijianisches Rauschmittel, das aus bestimmten Wurzeln gewonnen wird. Die Wurzeln werden getrocknet, zerstampft und das Pulver dann in Wasser aufgelöst, was dem Kava ein irgendwie schlammiges Aussehen und Geschmack bereitet.




Die letzten drei Nächte haben wir wieder auf der Hauptinsel im sog. Beachhouse an der südlichen Coral Coast verbracht. Die Taxifahrt dorthin hat ca. 2 Stunden gedauert.... und war der Horror. Der Taxifahrer ist gefahren wie ein Kamikazepilot fliegt. Ohne Rücksicht auf Verluste und unter Missachtung sämtlicher Verkehrsregeln, Tempolimits und gesundem Menschenverstand ist er über die wohl einzige befestigte Straße an der Südküste gebrettert und hat uns um unser Leben fürchten lassen. Dem Herzinfarkt nahe sind wir dann aber doch heil am Beachhouse angekommen.
Von hier aus wollte ich eigentlich meinen shark dive starten... diese pläne wurden aber leider wieder von der Fiji-Time durchkreuzt, so dass ich im Endeffekt keinen Platz mehr auf dem Tauchboot bekommen habe. Schade. Dafür habe wir uns dann anderweitig die Zeit vertrieben. Wir haben uns Kayaks ausgeliehen, waren schnorcheln und lagen faul in der Hängematte rum. Zwischendurch haben wir ein paar Partien eines Monopoly Kartenspiel gespielt, bei dem ich - als Gentleman natürlich Ehrensache - Antonia desöfteren habe gewinnen lassen... Außerdem konnten wir uns super über die 3 Hunde des Resorts amüsieren: Bello 1, Bello 2 und Bella. Die drei führen echt ein traumhaftes Hundeleben direkt am Strand.


Mittwoch, 1. Juni 2011

Aktiv in Sydney

Letztes Wochenende war ich (endlich) in Sydney. Ein Must-See für alle Australienreisenden. Vom Timing her war es perfekt: das Vivid Festival hat gerade angefangen und Sydney, das Opera House, der Hafen, etc. waren voll mit unglaublichen lightshows.

Freitag sind wir erstmal mit der Fähre nach Manly beach gefahren. Schöne Bootsfahrt, bei der man den Sydney harbour und das Opera House vom Wasser aus bewundern kann. Nachmittags sind wir mit einem alten Segelschiff durch den Sydney harbour gesegelt und haben den Sonnenuntergang hinter der Harbour Bridge genossen. Inzwischen ist unsere Reisegruppe auf 6 Leute angewachsen. Ich, Uli, San Dra (die 3 Deutschen) und Brett G-String, Ben, Jayson (die 3 Kanadier). Übrigens: Respekt an Ben und Jayson, die keinen Anflug von Jetlag gezeigt haben und Respekt an Sandra, die es ein ganzes Wochenende mit 5 (stinkenden) Typen in einem Hostelzimmer ausgehalten hat.
Abends haben wir uns den harbour und das opera house angesehen, die beide vollgestopft waren mit coolen lightshows (siehe hier: http://www.youtube.com/watch?v=9DPPrHcR5oU ). Viele tolle Fotomotive haben sich so ergeben und wir haben mindestens 20 group pictures in allen möglichen Posen gemacht. Spaß hoch 6...

Samstag haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und haben eine kleine Tour durch Sydney und über die Brücke gemacht. Super Sache, aber nur für junge, sportliche Athleten geeignet. Auch hier wieder: group pictures bis zum umfallen. Abends ging es dann richtig zur Sache. Nachdem wir es Freitag abend eher ruhig haben angehen lassen, wollten wir Samstag abend Sydney mal zeigen wo der Partyhammer hängt. Gedacht, getan. Nach einem ausgiebigen Dinner (Grundlage) bestehend aus Kanguruh-Burger (sehr empfehlenswert), ging es danach aufs Zimmer auf den Dentist-Chair. Ausreichend goon zur Betäubung war Gott sei Dank vorhanden. Nach der Behandlung auf dem Dentist-Chair ging es dann ab in die City. Der Abend war legen- wait for it.... -dary! Aufgrund von minderjährigen Lesern und aus Respekt vor meiner werten Familie, erspare ich mir die Details hier aufzuzählen.

Am Sonntag ging es dann relativ früh auf einen Tagesausflug in die Blue Mountains, einer wunderschönen Gebirgslandschaft 2 Stunden vor den Toren von Sydney. Da wir alle noch ein wenig benommen von der Betäubung auf dem Dentist-Chair am vorherigen abend waren, war es recht schwierig morgens um 8 uhr so richtig in die Gänge zu kommen. Doch wir haben es geschafft. In den Blue Mountains haben wir uns (sportlich wie wir sind) auf eine 5stündige Wandertour gemacht, bei der wir (ohne Scherz) mindestens 3000 Treppenstufen hoch und runter gelaufen sind, um Klippen und Berge zu überwinden. Doch es hat sich gelohnt. Eine überwältigende Landschaft und Natur so weit das Auge reicht waren Entschädigung genug für schmerzende Waden und Oberschenkel.


Montag mussten wir dann auch schon wieder zu unserem Rückflug antreten. Tigerairways hatte in der Woche zuvor unseren ursprünglichen 1-AUD Rückflug von Montag auf Mittwoch verschoben, so dass wir auf einen teureren 90AUD Flug von Jetstar umsteigen mussten, was doch ein wenig in der Geldbörse geschmerzt hat. Vielen Dank übrigens an dieser Stelle an alle (v.a. meine Eltern), die mich in den letzten Monaten bei meinen ganzen Reisen unterstützt haben und u.a. für solchen Kleinigkeiten bezahlen...


Donnerstag, 5. Mai 2011

Von alten Toiletten und Pinguinen in Australien

Melbourne: Check!
Great Ocean Road: Check!

Abflug vom Brisbane Airport am Donnerstag. Die 15 AUD für den train zum airport sind die reinste Abzocke.... Ankunft am Avalon Airport am nachmittag. Von dort aus dann nochmal eine Stunde Busfahrt bis nach Melbourne City. Unser Hostel war der absolute Hammer. 28AUD/night inklusive breakfast, pasta, rice und bbq am Monntag. In der zugehörigen Bar konnte man zur Happy Hour Bier Jugs (1140ml) für 6AUD kaufen: Ein absolutes Schnäppchen!


Freitag haben wir uns den Suburb St Kilda angeschaut, eine kleine Citytour mit der kostenlosen Citytram gemacht und sind über den Queen Victoria Market geschlendert. Abends mussten wir uns natürlich das Highlight des Jahres angucken: die Royal Wedding. In unserer Hostelbar wurde das ganze Spektakel auf einer Großleinwand übertragen. Aufgrund von unglaublicher Langweile (v.a. während dem ganzen Singsang und Gebete in der Kirche...)  haben wir uns kurzerhand ein (sehr erfolgreiches) Trinkspiel zum Thema Royal Wedding ausgedacht. Und siehe da: plötzlich hat es Spaß gemacht, dem Pastor bei seiner Predigt zuzuhören...

Samstag haben wir uns zwei Autos gemietet und sind zur Great Ocean Road gefahren. Für alle die es noch nicht wissen: In Australien fährt man auf der linken Straßenseite. Totaler Schwachsinn sowas... Fast alles im Auto ist also spiegelverkehrt angeordnet. Man kann europäische Fahrer in Australien dadurch sehr leicht erkennen. Sieht man auf den Straßen hier z.B. ein Auto, das bei Spurwechsel und beim abbiegen die Scheibenwischer betätigt, kann man sich sicher sein, dass ein "rechtsfahrender" Fahrer hinterm Steuer sitzt. Der Blinker wird hier mit der rechten Hand anstatt der linken Hand bedient... Nach diversen Startschwierigkeiten (dafür aber mit sauberen Scheiben...), den richtigen Weg aus Melbourne heraus zu finden, haben wir es dann endlich ohne Unfälle auf den Highway geschafft. Für alle die es noch nicht wissen: Die Höchstgeschwindigkeit auf australischen Highways beträgt 100 km/h. Ein Witz. Das fühlt sich ungefähr so an, als würde man in Deutschland auf einer Autobahn fahren, die nur aus Baustelle besteht. Ohne Tempomat sind hier Fusskrämpfe vorprogrammiert.
Nach kurzer Zeit haben wir es dann endlich auf die Great Ocean Road geschafft. Hier wurden wir mit einer großartigen Aussicht belohnt. Die kurvige Great Ocean Road ist ein Paradies für jeden Rallyfahrer. Wir haben mehrere Stopps gemacht, bei denen wir z.B. Waterfalls und wilde Koalas gesehen haben.

Die Nacht haben wir in einem Hostel in Port Campbell verbracht, um am nächsten morgen bei Sonnenaufgang die berühmten 12 Apostels bewundern zu können. Das sind diese Steinbrocken im Meer, die auf jeder zweiten australischen Postkarte zu sehen sind. Also sind wir am Sonntag morgen um 6:15 Uhr aufgestanden... Von Sonnenaufgang keine Spur. Regen und Wolken haben uns die Fotos versaut und ließen sich nur durch Photoshop im Nachhinein beseitigen. Trotzdem waren die 12 (eigentlich sinds nur noch 8) Apostels beeindruckend. Nach kurzer Zeit hatten wir dann aber genug davon, im Regen rumzustehen und uns ein paar Felsformationen anzugucken. Also zurück ins Auto und wieder zurück auf die Great Ocean Road diesmal zum "most significant Lighthouse" Australiens. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und haben brac die 15AUD Eintritt bezahlt... Ein totaler Reinfall. An der deutschen Nordseeküste gibts genauso coole Leuchttürme mit der selben Aussicht, die keinen Eintritt kosten.



Also nach kurzer Zeit wieder zurück ins Auto und auf nach Philips Island zur Penguine Parade. Ein must-do für Melbourne-Reisende. Hier kann man Little Penguines (die heißen wirklich so) beobachten, die in der Abenddämmerung aus dem Meer an den Strand kommen, um sich Shelter in ihren Höhlen auf der Insel zu suchen. Leider darf man hier keine Fotos machen...

Montag stand dann noch ein wenig Sightseeing in Melbourne an. Wir haben z.B. die ältesten Toiletten Melbournes (von 1910) besucht und benutzt, waren auf dem Skydeck (die höchste Aussichtsplattform der southern hemisphere) und haben im Crown Casino ein bisschen gegambelt und Geld verloren. Alles in allem also ein sehr lustiger Tag. Nach 2 Stunden Schlaf mussten wir dann um 2.30 Uhr morgens schon wieder aufstehen um unseren Bus zum Airport zu bekommen.


Das war es erstmal an größeren Reisen und Ausflüge. In den nächsten Wochen steht noch ein Wochenende Sydney an und dann muss ich auch schon langsam anfangen, für die final exams zu lernen. Wie schnell die Zeit vergeht...

Donnerstag, 28. April 2011

Ostern auf(!) dem Great Barrier Reef

Ostern in Australien. Ostereier suchen kann man hier vergessen... die schmilzen sofort weg. Stattdessen war ich über Ostern (Freitag bis Dienstag) auf Heron Island, einer kleinen Sandinsel (800x300 Meter) direkt auf dem Great Barrier Reef 72km vor der Küste Australiens. Dort gibt es nur ein Hotel-Ressort und eine Research Station der University of Queensland. Da ich mir die 400 AUD pro Nacht im Ressort nicht leisten konnte, bin ich als "Researcher" der University of Queensland zusammen mit 50 anderen internationalen "Researchern" in der Research Station untergekommen. Dieser Trip war bis jetzt das beste Australien-Erlebnis ever!

Freitag:
Nach einer 7 stündigen Busfahrt über Nacht und einer 2 Stunden Fahrt mit der ferry, sind wir Freitag morgen im Mini-Harbour von Heron Island eingelaufen. In der Research Station gab es dann ersteinmal Frühstück zubereitet von unserer Privatköchin Maggie, eine launische, griesgrämige aber sehr talentierte Köchin, die uns jeden Tag mit 5(!) Mahlzeiten versorgt hat.
Nachdem wir uns dann in unseren Unterkünften niedergelassem haben, ging es auch gleich auf den ersten Schnorcheltauchgang bei strahlendem Sonnenschein im türkisblauen Wasser. Der erste Eindruck vom Reef war super: Korallen, Fische, Seesterne, Seegurken, etc. Der nächste Schnorcheltauchgang war nachmittags im Harbour wo wir den Sonnenuntergang über dem Meer beobachten konnten. Im Halbdunkeln habe ich dann auch den ersten Hai an mir vorbeischwimmen sehen: einen Whitetip Reef Shark. Außerdem konnten wir die erste (riesige) Schildkröte entdecken, die sich allerdings ziemlich langweilig unter einem Felsvorsprung versteckt hat.


Samstag:
Nach dem Frühstück (7 Uhr morgens!) sind wir mit zwei Booten der University of Queensland ans Outer Reef zum Schnorcheln gefahren. Auch hier wieder eine atemberaubende Unterwasserlandschaft, sowie Haie und Turtles. Über den Tag verteilt gab es immer wieder meetings mit unserem Professor Ian Tibet, ein sehr geselliger, lustiger Typ, der uns viel über die Marine Biology um Heron Island erzählt hat.
Nachmittags sind wir - natürlich - wieder schnorcheln gegangen. Diesmal im recht flachen Wasser mit diversen Stingrays und Haien. Das war besonders beeindruckend, da die Haie diesmal auf unserer "Augenhöhe" geschwommen sind, jederzeit bereit sich den Weg durch die nervigen Schnorchler freizubeißen...
Abends stand dann - wenn wunderts - nachtschnorcheln auf dem Programm. Ausgerüstet mit Taschenlampen und Glühsticks sind wir in 10er Gruppen im Harbour schnorcheln gegangen. Man konnte erkennen, dass viele vom dunklen Wasser doch einen gewissen Respekt hatten. Sobald alle 10 Leute einer Gruppe im Wasser waren, haben sie sich zu einer Einheit verschmolzen - Flosse an Flosse, Schnorchel an Schnorchel, Taschenlampe an Taschenlampe. Vom Steg aus war das ein sehr lustiges Spektakel, v.a. weil regelmäßig irgendjemand einen anderen ins Gesicht getreten hat... aber egal: bloß nicht zu weit von der Gruppe entfernen. Es könnte ja ein Hai in der Dunkelheit lauern. Haie habe ich allerdings nirgends gesehen. Die hatten wahrscheinlich mehr Angst vor den 50 Schnorchlern im Wasser als die 50 Schnorchler vor ihnen. Das Highlight waren die Schildkröten und Lionfish, die recht zutraulich durch die Horde von Schnorchlern durchgeschwommen sind...

Sonntag:
Nach dem Frühstück - mal wieder - schnorcheln... nix Neues. Mittags habe ich mir dann einen Scuba-Tauchgang mit dem Tauchboot des Ressorts geleistet. Auch hier wieder sehr beeindruckende Korallen, Turtles, Sharks und sogar ein Mantaray.
Nachmittags mussten wir uns dann endlich um unsere Research Projects kümmern (der eigentliche Grund, weswegen wir auf Heron Island waren). Ich habe mit meinem Team die Eating Habits von Starfish untersucht. Eine ganz entspannte Sache :)
Heron Island ist außerdem eine bekannter Ort für Turtles nesting. Desöfteren verirren sich kleine Baby-Turtles (leider) zur Research Station, da sie von dem Licht dort angezogen werden. Eine sehr beliebte Beschäftigung war abends deshalb auf die Suche nach verirrten Baby-Turtles zu gehen und sie wieder auf den richtigen Weg (Richtung Meer) zu bringen, natürlich nicht ohne vorher mindestens 20 Fotos von den kleinen Dingern zu machen.

Montag:
Heute standen unsere Research Projects im Vordergrund. Dafür ging es natürlich zum schnorcheln, um die Starfish auf dem Reef zu untersuchen :).
Abends haben wir einen super interessanten Vortrag über Manta Rays gehört, die anscheinend noch sehr wenig erforscht sind. Manta Rays können bis zu 9 m Spannweite haben und sind ausgesprochen zutraulich. Das Gefühl, wenn solch ein Riesen-Manta beim tauchen über einen rüberschwimmt (anscheinend mögen sie die kleinen Bubbles, die beim Scuba-Tauchen entstehen) ist unbeschreiblich.
Dienstag morgen haben wir uns dann auf den Rückweg nach Brisbane gemacht. Die 4 Tage auf Heron Island waren bis jetzt die besten 4 Tage hier in Australien. Das Inselfeeling, super Wetter, türkisblaues Wasser und das Great Barrier Reef mit seinen Korallen, Fische, Turtles und Sharks waren unbeschreiblich.

Morgen gehts gleich weiter... diesmal nicht auf eine kleine Insel, sondern nach Melbourne und die Great Ocean Road. Stay tuned.

Mittwoch, 20. April 2011

Hikes, Climbs und goon

Wieder mal ein Wochenende unterwegs. Dieses Mal ging es zum Girraween Nationalpark ca. 300km südlich von Brisbane zum camping. Trotz Midsemester-Exam am Dienstag konnte ich mir diesen Campingtrip natrülich nicht entgehen lassen (Im Nachhinein hätte ich wohl lieber lernen sollen...).

Das Wochenende war geprägt von Hikes, Climbs und natürlich goon. Mit meiner neuen, coolen (teuren) Kamera konnte ich ein paar geile Bilder machen. Meine Kondition hat sich nach mindestens 20km wandern wahrscheinlich verdoppelt.

Die Climbs auf die diversen Rocks und Hills im Nationalpark waren super und gefährlich. Als Deutscher, der Absperrgitter, Sicherungen, etc. gewohnt ist, waren die ungesicherten Trails und Hills gewöhnungsbedürftig. Gott sei Dank ist aber niemand abgestürzt und gestorben. Eigentlich ein Wunder, da wir alle nicht wirklich viel geschlafen haben und (zumindest am Samstag und Sonntag) doch ein bisschen verkatert waren. Die Aussicht vom Top waren dafür atemberaubend, so dass sich das Risiko gelohnt hat.

Die Abende und Nächte waren erstaunlich kalt. Mein Geiz hat sich in der Nacht gerächt: Ein 20AUD-Schlafsack und keine Matratze o.ä. haben sich bemerkbar gemacht und mir mehr oder weniger schlaflose Nächte und einen schmerzenden Rücken beschert.


Freitag abend gab es Chicken Wings und Thighs, die wir irgendwie auf den BBQs vom Campingplatz grillen mussten. Erkenntnis des Abends: Chicken Wings lassen sich aufgrund ihrer Unförmigkeit nur schwer auf einem Elektro-BBQ grillen. Das hatte zur Folge, dass wir uns mit mehr oder minder rohem Chicken zufrieden geben mussten. Angst vor Salmonellen, o.ä. waren aufgrund von Hunger und Alkohol in den Hintergrund geraten...

Sonntag haben wir noch einen letzten Hike durch den Bush gemacht. Ich weiß nicht mehr warum, aber irgendwie habe ich mich dazu entschieden, diesen Hike mit FlipFlops zu absolvieren... schlechte Idee. Auf unserem Hike mussten wir uns mit aggressiven Blutegeln rumschlagen, die sich nur zu gerne auf meine nackten Füsse gestürzt haben. Folge: überall Blut. Wer schonmal von Blutegeln gebissen wurde weiß, dass die Wunden ersteinmal nicht aufhören zu bluten... eklige Sache. Bevor es also wieder zurück in den Bus ging, wurden wir alle verpflichtet, unsere blutenden Wunden zu verarzten und unsere Körper nach Blutegelen abzusuchen.

Stay tuned für die nächsten Beiträge zum Thema "Marine Research auf Heron Island" und "Melbourne und Great Ocean Road"